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| REGBER, Johann Karl: 1. Sinfonie |
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 | Besetzung: 2 Fl, 2 Ob, 2 Klar, 2 Fg, 4 Hn, 2 Tp; Timp; Streicher
Dauer: 41:00 |
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Nach schweren Schicksalsschlägen dem Tode nur knapp entronnen, bot dem Tonsetzer ein wegen Schmuggels halb entvölkertes Zollamt, das nach Beamten suchte, die Gelegenheit, durch eine Flucht nach Tirol alle Übel hinter sich zu lassen. Nach dreieinhalb Jahren Aufenthalt an Leib und Seele geheilt, konnte er in eine nunmehr harmonisch gewordene Umwelt heimkehren und, nach langem Zögern, durch ein Studium der Musik dazu instand gesetzt, alle bisher nur in seinem Kopfe vorhandenen Werke verwirklichen, die schon nach den musikalischen Gesetzen geformt waren, die er bisher noch gar nicht gekannt hatte.
Ein Besuch in Delphi machte ihn mit dem Apollo-Mythos bekannt. Darin wird erzählt, der Gott habe einen Drachen überwunden, sei deshalb von Zeus in die Verbannung geschickt worden und habe, als er, entsühnt, heimkehren durfte, die Kunst gestiftet.
Als der Tonsetzer nach einem Trunk aus der Kastalischen Quelle die im Schatzhaus der Athener eingemeißelten Musiknoten vergeblich entziffern wollte, vernahm er plötzlich, von Schalmeien, Hörnern und Kitharen begleitet, das Preislied der Athener; und er wunderte sich über den merkwürdigen Schluß, den sie hatten. Dem folgte, in einem elementaren Ausbruch sich ereignend, die Eingebung der gesamten Symphonie. Sie war so gestaltet, daß sich die Benennung ihrer Sätze von selbst ergab als: Drachenkampf, Verbannung, Heimkehr und Stiftung der Kunst.
Ihr Kopfsatz bringt im Hauptthema den Kampf, im Seitenthema die Freude über den errungenen Sieg und triumphiert in der Schlußgruppe darüber. Das folgende Andante molto ist geprägt durch Bedrücktheit infolge der Vertreibung, Trotz gegen das Schicksal und Hoffnung auf Erlösung. Im Scherzo, mit dem Preislied der Athener als Trio, bricht der Jubel über die Heimkehr aus. Das Finale, als Stiftung der Kunst, entwickelt deren drei grundlegende Themen: Mann, Frau und Kind, die es in den Tripelfugen von Durchführung und Coda zur Familie vereinigt.
So hat, verbunden mit dem Mythos, zugleich auch das ihm ähnliche Schicksal des Tonsetzers in Tönen Gestalt angenommen.
Johann Karl Regber
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Art.-Nr. |
REGBER, Johann Karl: 1. Sinfonie |
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